Naturschutzgebiet Leyhörn

Wasserflächen - Schilfgebiete - Weideland

Das 1994 ausgewiesene Naturschutzgebiet verdankt seine Entstehung einer Küstenschutzmaßnahme in der Leybucht. Die mit erheblichen Schäden für die Natur verbundenen Eingriffe in das Ökosystem Leybucht sollten durch die Entwicklung der Halbinsel des Leyhörn und der durch die Kleigewinnung für den Deichbau entstandenen Hauener Pütten zu einem Naturschutzgebiet ausgeglichen werden. Tatsächlich ist das Gebiet zu einem sehr bedeutsamen Refugium für bedrohte Arten geworden. Vor allem Wasservogelarten und Schilfgebiete bewohnende Arten profitierten. Die Boden brütenden Wiesenvögel und Küstenvogelarten, denen der Ausgleich hauptsächlich dienen sollte, tun sich dagegen sehr schwer. 

 

 

 

Tageshöchstwerte von seit 2009 auftretenden Rastbeständen mit Einstufung der Bedeutung des Gebietes für die Arten als Rastgebiet

Art

Jahr

Tageshöchstwert der Individuenzahl

Bedeutung

Höckerschwan

2012

8

-

Singschwan

2016

2

-

Ringelgans

2011

115

-

Kanadagans

2014

27

-

Weißwangengans

2015

1699

regional

Blässgans

2012

139

-

Graugans

2016

578

landesweit

Nilgans

2016

12

-

Brandgans

2017

66

-

Schnatterente

2010

101

landesweit

Pfeifente

211

114

 

Krickente

2012

419

landesweit

Stockente

2013

1492

regional

Spießente

2011

50

lokal

Knäkente

2017

16

landesweit

Löffelente

2009

336

national

Tafelente

2013

84

lokal

Reiherente

2010

139

regional

Schellente

2013

4

-

Zwergsäger

2013

10

regional

Gänsesäger

2013

2

-

Zwergtaucher

2012

9

regional

Haubentaucher

2010

2

-

Kormoran

2014

14

-

Löffler

2017

242

international

Silberreiher

2016

2

-

Graureiher

2010

29

-

Kornweihe

2016

1

-

Raufußbussard

2015

1

-

Teichhuhn

2011

1

-

Blässhuhn

2014

17

-

Austernfischer

2011

4

-

Säbelschnäbler

2010

106

lokal

Goldregenpfeifer

2009

2

-

Kiebitz

2009

147

-

Flussregenpfeifer

2016

2

-

Sandregenpfeifer

2009

3

-

Großer Brachvogel

2010

33

-

Uferschnepfe

2010

105

landesweit

Pfuhlschnepfe

2013

16

-

Bekassine

2010

726

national

Flussuferläufer

2017

11

lokal

Dunkler Wasserläufer

2009

83

landesweit

Rotschenkel

2009

920

national

Grünschenkel

2009

62

regional

Waldwasserläufer

2014

2

-

Bruchwasserläufer

2012

62

landesweit

Kampfläufer

2016

187

national

Sichelstrandläufer

2016

3

-

Alpenstrandläufer

2009

3

-

Lachmöwe

2011

464

-

Sturmmöwe

2012

2255

national

Mantelmöwe

2015

3

-

Silbermöwe

2010

369

lokal

Heringsmöwe

2011

26

-

Trauerseeschwalbe

2009

1

-

Hausgans

2017

2

-

Rohrweihe

2017

1

-

Stelzenläufer

2017

1

-

Temminckstrandläufer

2011

4

-

Odinshühnchen

2011

3

-

 

* Quelle: Wat- und Wasservogelzählergruppe Leybucht

 

Teilgebiet Speicherbecken 

 

Das Speicherbecken dient der Binnentwässerung. Es nimmt das Wasser aus dem Binnenland auf, wenn das Sieltor geschlossen ist (bei Flut oder mehrtägigen Sturmfluten). Auch Brut- und Rastvögel fühlen sich hier wohl. Wasser- und Watvögel der Leybucht verbringen hier die Nacht. Sie trinken das Süßwasser oder baden darin. Auf der Insel im Becken brütet eine Kolonie Säbelschnäbler und der Schilfgürtel ist ein wichtiger Lebensraum für Bartmeisen und Blaukehlchen. Im Winter findet sich hier eine große Anzahl an Grau- und Weißwangengänsen ein.

 

 

Teilgebiet Hauener Hooge

 

 Ursprünglich war die Hauener Hooge ein Sommerpolder. Die außendeichs liegende Fläche wurde zur Rinderbeweidung genutzt und war durch einen flachen Sommerdeich geschützt. Durch die Küstenschutzmaßnahme wurde die Weidefläche jedoch durch einen Deich geteilt. Der nun außendeichs liegende Teil hat sich wieder zur Salzwiese entwickelt. Das binnendeichs liegende Weidegebiet ist ein wichtiger Rastplatz für Gänse und im Frühjahr brüten hier Wiesenvögel wie Kiebitz und Uferschnepfe.

 

 

 

Teilgebiet Hauener Pütten

 

Im Süden des NSG befinden sich heute viele flache Gewässer, wo früher Ackerland war. Die als Pütten bezeichneten Gewässer entstanden dadurch, dass Kleiboden für den Deichbau entnommen wurde. Das Mosaik aus Gewässer, Röhricht und Verlandungszonen stellt einen wichtigen Rückzugsraum für Vögel, Amphibien und Insekten dar. Von den beiden Beobachtungshütten aus kann man die Vogelwelt betrachten und hat einen schönen Blick auf die Stillgewässer.