Biotop für die Kreuzkröte auf Spiekeroog

Instandsetzung als kooperatives Projekt

Im Rahmen des LIFE-Projektes „Atlantische Sandlandschaften“ hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN)  Biotoppflegearbeiten an zwei ortsnahen, außerhalb des Nationalparks gelegenen Kreuzkröten-Laichgewässern auf Spiekeroog beauftragt. Die Arbeiten wurden im Rahmen einer Kooperation von der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland vorbereitet und unter ihrer Bauleitung in der zweiten Februarhälfte 2018 ausgeführt.

 

Die Kreuzkrötenvorkommen auf Spiekeroog sind seit langem bekannt und gehören zu den letzten in Ostfriesland. Die auch im besonderen Fokus der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie stehende Art nutzt als Kinderstube Gewässer in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Sie ist mitunter auch in der Lage, nur für wenige Wochen Wasser führende Tümpel, Blänken oder gar tiefe Fahrspuren  als Laichgewässer zu nutzen. Auf Spiekeroog sind für die Kreuzkröte geeignete Süßwassergewässer aber rar geworden. Sukzessionsprozesse wie Verschlammung und Gehölzentwicklung hatten unter anderem zwei der wichtigsten Laichgewässer über die Jahre entwertet. Durch das Land Niedersachsen beauftragte Bestandserfassungen im Jahr 2016 gaben Anlass zu Besorgnis und lösten angeregt von der Nationalparkverwaltung eine gemeinsame Initiative vieler beteiligter Akteure aus. Die für die Gewässer zuständige Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund bat daraufhin die Ökologische NABU-Station Ostfriesland, durch Planung und organisatorische Unterstützung Vorbereitungen für die Instandsetzung der Kreuzkrötengewässer zu treffen.

 

Die erschwerten Inselbedingungen erforderten dann doch eine fast zweijährige Vorbereitungszeit, wie Michael Steven als Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland berichtete. Doch nun seien alle Probleme von der Finanzierung über den Verbleib der bei der Pflege anfallenden Materialien bis hin zu Fragen des Schutzes von Deich und Schutzdüne gelöst worden. Dass nun die Arbeiten beginnen können, sei letztlich aber durch die Möglichkeit der Umwidmung von zunächst anderweitig verplanten EU-Fördermitteln aus dem LIFE-Projekt des NLWKN „Atlantische Sandlandschaften“ ermöglicht worden.

 

„Wir sind allen Beteiligten sehr dankbar für die Unterstützung des Vorhabens.“ betonte Finn Ahrens, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund. Besonders hob er auch das Engagement von Claus Schulz und Nationalparkranger Lars Scheller von der Nationalparkverwaltung, von Spiekeroogs Bürgermeister Matthias Piszczan, des ehrenamtlich tätigen Ehepaars Bauer sowie des Leiters des NLWKN-Betriebshofes, Joachim Ihnken, hervor. Sehr kooperativ hätten sich auch die Deichschutzbehörde beim NLWKN und die Untere Deichschutzbehörde beim Landkreis Wittmund verhalten.

 

Ermöglicht wurde die Übernahme der Aufgaben durch die Ökologische NABU-Station Ostfriesland durch eine bereits 2016 begonnene Förderung des NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station für die Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten durch das Landes Niedersachsen. Grundlage der Förderung ist eine Kooperationsvereinbarung, die zwischen dem NABU Niedersachsen und den Landkreisen Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden geschlossen wurde. Die Arbeitspläne der Ökologischen Station werden einvernehmlich abgestimmt.