Artenschutz Moorpflanzen

Biologische Vielfalt Ostfriesischer Moore bewahren

Die Sicherung der floristischen Artenvielfalt ist auch die Grundlage für den faunistischen Artenreichtum der Moorlandschaften. So vergleichsweise artenarm die eigentlich intakten Hochmoore in ihrem Inneren sein mögen, so bieten die heutigen Moorlandschaften mit ihren Moorheideflächen, Übergangsmooren, Pfeifengraswiesen, Borstgrasrasen und Feuchtwiesen doch auch heute noch vielen sehr selten gewordenen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Doch auch hier sind die artenreichen Bestände oft nur noch auf wenige hochwertige Restflächen beschränkt bzw. in vielen Arealen aufgrund von atmosphärischen Nährstoffeinträgen, Folgen von Entwässerung und Abtorfung oder schlicht Nutzungsaufgabe auf dem Rückzug. Dabei stellen sie wichtige "Archen" der Biologischen Vielfalt dar, die es zu erhalten gilt.

 

Um diese Archen in Zukunft als Ausgangspunkt für die Wiederbesiedlung einer hoffentlich wieder besser geeigneten Landschaft nutzen zu können, müssen sie zunächst vollständig bekannt sein. Daher wurde im Jahr 2016 ein Erfassungsprogramm für eine Auswahl von Pflanzenarten begonnen, das sich zunächst vor allem auf die Reste des "Großen Moores bei Aurich" konzentriert. Die genauen Koordinaten der Fundorte von Lungenenzian, Waldläusekraut oder Quendelblättriges Kreuzblümchen werden aufgenommen, die Größe der jeweiligen Vorkommen erfasst und gegebenenfalls Sofortmaßnahmen zu ihrem Schutz eingeleitet. Die Daten sollen die Grundlage für ein Schutzkonzept liefern und verhindern, dass ungewollt und unbewusst weitere Vorkommen verloren gehen. Die Bestände sollen nach und nach so gepflegt und entwickelt werden, dass sie wieder solide Populationen aufbauen können, die auch von ihnen lebenden Insektenarten ein Überleben ermöglicht. Bei besonders seltenen Arten wird die Populationsbasis durch Übertragung von Samen oder Pflanzenteilen auf geeignete, aber noch nicht besiedelte Lebensräume verbreitert.