Das
Vogelschutzgebiet „Westermarsch“ umschließt in Teilen die Leybucht und grenzt somit binnendeichs an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Naturräumlich gehört das Gebiet zu den Emsmarschen,
wird aber den Seemarschen zugerechnet. Geprägt wird es von einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung , die aufgrund der starken Entwässerung Ackerbau auf ca. 60% der Fläche zulässt. Stellenweise
ist altes Marschengrünland erhalten, alte Deiche gliedern das Gebiet.
Ein ca. 150 ha großer Grünlandkomplex bildet die Grundlage für das Vorkommen einiger Wiesenbrüterarten, deren Bestände aber nicht annähernd an die „Ostfriesischen Meere“ oder „Krummhörn“ heran
kommen. Hieraus resultiert Handlungsbedarf, diese- wie nahezu allerorts - rückläufigen Bestände durch entsprechende Maßnahmen zu stützen. Das Gebiet
weist insbesondere entlang der Schilf bewachsenen Gräben eine große Population Schilfrohrsänger und Blaukehlchen auf.
Konfliktpotential resultiert - wie auch in den anderen Marschgebieten – aus dem starken Aufkommen Nordischer Gastvögel (hier insbesondere Nonnengans), deren Schäden an den landwirtschaftlichen
Kulturen regelmäßig zu Ärger führen. Da die Probleme hieraus ähnlich denen in den benachbarten Vogelschutzgebieten sind, werden sie in dem ursprünglich zur Begleitung des Vogelschutzgebiets
„Ostfriesische Seemarsch …“ bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises eingerichteten Arbeitskreis aus Naturschutz und Landwirtschaft mit behandelt. Der NABU arbeitet darin seit der
Gründung mit. Das Thema Gänsefraß/Gänsemanagement erfordert die Mitarbeit im Arbeitskreis und die Vermittlung von Lösungsansätzen, Verbesserungen und einen erleichterten Zugang zu
Agrarumweltmaßnahmen bzw. zum Gänseschadensmanagement.