Neubau: Ein Winterquartier für die Kreuzotter

Naturschutzeinsatz im Osteregelser Moor anlässlich Firmenjubiläums

  • Bild 1: Zusammenkommen der Helfer und Helferinnen nach getaner Arbeit.  (Bildautor: M. Steven)
    • Bild 2: Ansicht des Überwinterungsquartiers für die Kreuzotter auf der sonnenzugewandten Südseite kurz vor der Fertigstellung (Bildautor: M. Steven)

 

Aurich. – Dank vieler helfender Hände konnte die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) nun den Bau eines Winterquartiers für die bestandsgefährdeten Kreuzottern sowie die Pflege ihrer Lebensräume im Osteregelser Moor realisieren. Anlässlich des 25-jährigen ibis-Firmenjubiläums war der Naturschutzeinsatz mit fast 40 Helferinnen und Helfern Bestandteil der von Firmengründer Joachim Ihlo organisierten Feierlichkeiten.

 

Seit fünf Jahren untersuchen Mitarbeiter der ÖNSOF den Bestand der Kreuzottern im Osteregelser Moor. Nach den Vorkommen rund um das Ewige Meer gehört das Vorkommen zu den bedeutendsten in Ostfriesland. Günstige Lebensbedingungen für die selten gewordenen Reptilien sollen die Population stärken und damit auch wieder eine Ausbreitung auf natürlichem Wege in benachbarte, zurzeit wahrscheinlich nicht mehr besiedelte Moorgebiete wie den Plaggenburger Moorwald ermöglichen. Damit es der gefährdeten Art gut geht, werden von der ÖNSOF verschiedene Lebensraum verbessernde Maßnahmen organisiert: Lebensräume für die wichtigsten Nahrungstiere, den Moorfrosch und die Waldeidechse, werden verbessert, das Moor wird vor dem Zuwachsen mit Birken geschützt und die als unzureichend erkannten Überwinterungsbedingungen werden durch die Anlage spezieller Winterquartiere verbessert.

 

Bei verschiedenen dieser Maßnahmen halfen die MitarbeiterInnen und Angehörigen des in Riepe ansässigen Ingenieurbüros für Umwelttechnik tatkräftig mit. Bei Pflegearbeiten im Vorwinter angefallener Gehölzschnitt wurde für die Verarbeitung aufgearbeitet und zum künftigen Winterquartier geschleppt. Dort wurde es mit Anleitung durch ÖNSOF-Leiter Michael Steven schichtweise in eine Mulde eingebaut, aufgeschichtet und mit Sodenmaterial und Torf abgedeckt. „Auf die Idee des Winterquartierbaus sind wir nach Literaturstudien bei niederländischen Kollegen gekommen und haben das Konzept nach eigenen Erkenntnissen modifiziert.“ erläuterte Michael Steven den aus dem ostfriesischen Raum sowie aus dem Wolfsburger und Kasseler Umfeld stammenden TeilnehmerInnen der Aktion. Die Fertigstellung des Winterquartiers kommt nun gerade recht, denn die Kreuzottern beginnen ab Oktober mit dem Aufsuchen der Winterquartiere – natürlicherweise oft frostfreie Höhlen unter Uraltbäumen oder auch durch Eingraben in den Hochmoortorf. Ob das Winterquartier von den Schlangen angenommen wird, wird in den kommenden Jahren von der ÖNSOF untersucht.

 

Hintergrund

 

Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie eine einvernehmliche Abstimmung der Arbeitspläne. Der Sitz der Ökologischen Station befindet sich in Wiegboldsbur.

 

Ibis Umwelttechnik GmbH ist eine Ingenieurgesellschaft für Umwelttechnik mit jeweils einem Sitz in Riepe und in Wolfsburg. Das 1996 ursprünglich als GbR durch Siebo Smit und Joachim Ihlo gegründete Unternehmen ist tätig in allen Disziplinen des Umweltrechts und angrenzender Bereiche wie Arbeitssicherheit und Betriebssicherheit. Als Dienstleister und Sachverständige unterstützt es, ein Höchstmaß an Anlagen- und Rechtssicherheit zu erlangen. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 27 MitarbeiterInnen. Geschäftsführer des Unternehmens sind Joachim Ihlo (Standort Riepe) und Bahtir Xhemshiti (Standort Wolfsburg)

 

 

Für Rückfragen:

 

Michael Steven, Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland, Tel.: 0172-5146633, E-Mail: Michael.Steven@NABU-Station-Ostfriesland.de

 

Meldung vom 15.09.2021