Wiesenvogelschutz

Die Wende für Ostfriesland schaffen

Der Schutz der Wiesenvögel erfordert das Zusammenwirken verschiedener Aktivitäten

Einrichtung erhöhter Wasserstände in Wiesenbrütergebieten

Auf Flächen im Eigentum des NABU, des Landkreis Aurich, der Irma-Waalkes Stiftung und auf Kompensationsflächen der Gemeinden werden regulierbare Anstaumaßnahmen im Wiesen- und Weidegrünland vorgenommen. Nicht alle Flächen eines Brutgebietes müssen vernässt werden. Schon kleine "nasse Zentren" von einigen Hektar können große Effekte hervorbringen.


Gelege- und Kükenschutz

Im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich koordiniert die Ökologische NABU-Station Ostfriesland das Gelege- und Kükenschutz-Projekt am Großen Meer. Landwirte, die die von Ornithologen oder von ihnen selbst aufgespürten Gelege erfolgreich vor Schäden durch die Bewirtschaftung schützen, bekommen eine Prämie. Auch für eine Mahdverzögerung auf Flächen mit Küken können Zahlungen gewährt werden. Mehr ...


Offene Landschaft wiederherstellen und erhalten

Wiesenvögel benötigen eine offene, an Gehölzen und anderen hochwüchsigen Vegetationsstrukturen arme Landschaft, um erfolgreich brüten zu können. Viele Wiesenbereiche sind aber verbuscht oder mit gut gemeinten Anpflanzungen versehen worden. In Kooperation mit Landwirten, Jägern und den Landkreisen werden die erforderlichen Maßnahmen organisiert und die benötigten finanziellen Mittel beantragt. Mehr ....


Weidehaltung - ein unverzichtbarer Baustein im Wiesenvogelschutzkonzept

Ohne grasfressende Tiere gäbe es kein Grünland und abgesehen von Moorgebieten in der Regel auch keine Wiesenvögel. Daher wundert es nicht, dass Kiebitz, Uferschnepfe, Rotschenkel und Co. auch Gebiete mit bereits im Frühjahr beweideten Flächen bevorzugen. Wir streben einen Anteil von ca. 50% Weideland in den Brutgebieten an und versuchen dafür mit den Landwirten Lösungen zu finden.


Kurzrasige Naturschutzwiesen und -weiden fördern

Der Erfolg von Naturschutzflächen für den Wiesenvogelschutz leidet stellenweise darunter, dass die Wiesen für eine späte Mahd zum Ende der Vegetationsperiode zu nass sind oder der Aufwuchs für eine wirtschaftliche Beerntung nicht ausreicht. Daher werden mit den Bewirtschaftern Lösungen erarbeitet, die gewährleisten, dass sie wieder kurzrasig werden. Hierzu hat die Ökologische NABU-Station u.a. an nasse Standorte angepasste Erntetechnik beschafft. Mehr ....


Nutzungsmosaike im Grünland sicherstellen

So ungünstig eine frühe Mahd aller Flächen eines Gebietes mitten in der Brutzeit im Mai ist, so ungünstig kann auch die Verschiebung der Mahd aller Flächen auf einen späten Zeitpunkt - etwa die zweite Junihälfte - sein. Ideal ist es, wenn während der Brutzeit sowohl früh als auch spät gemähte Flächen nebeneinander vorhanden sind. Auch Weideflächen dürfen im Mosaik nicht fehlen.


Prädationsmanagement

Ohne eine Reduzierung der Gelege- und Kükenverluste durch Beutegreifer ist Wiesenvogelschutz unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen zum Scheitern verurteilt. Bejagung von Fuchs & Co kann daher ein dem Artenschutz dienendes Mittel sein. Wir suchen aber auch nach Alternativen. Hierzu können die Beseitigung von Verstecken von Fuchs und Marder (z.B. Heuballenlager, verwilderte Flächen und Erdhaufen) und die Aufstellung von Prädations-Schutzzäunen gehören.