AG Schmetterlinge Ostfriesland startet mit Schulungsveranstaltung

Bestandserfassungen werden von Bingo gefördert

Ostfriesland, Nachtfalteruntersuchungen, NABU
„Die ehrenamtlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ließen sich am Rande des Moores vom Schmetterlingsexperten Carsten Heinecke (im Bild rechts) das Vorgehen bei Nachtfalteruntersuchungen erläutern.“ (Bildautor: Michael Steven /ÖNSOF)

Wiegboldsbur / Tannenhausen. – Mit einer Schulungsveranstaltung zur Durchführung von Nachtschmetterling-Untersuchungen startete jetzt die neu gebildete Arbeitsgruppe Schmetterlinge Ostfriesland im Naturschutzgebiet Ewiges Meer.  Anlass ist ein von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung gefördertes Projekt der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF). Die Verbesserung der Kenntnisse über die Vorkommen und Bestandssituation der Insekten insbesondere in ostfriesischen Mooren ist Ziel. Widmen wollen sich die bislang elf ehrenamtlichen Entomologen (=Insektenkundler) vor allem der nachtaktiven Arten.

 

Bei der Auftaktveranstaltung im zu Eversmeer gehörenden Goldmoor konnte Michael Steven, Leiter der ÖNSOF, die zum Zweck der Untersuchungen erworbene Ausrüstung vorstellen. Denn der ÖNSOF waren von der Bingo Umweltstiftung für die Beschaffung der für das Untersuchungsprojekt benötigten Leuchtturmsets, Lichtfallen, Kescher, Bestimmungsbücher, optische Geräte sowie Präparationsutensilien Fördermittel bewilligt worden. Die ersten beiden der drei Ausrüstungs-Boxen konnten an die in verschiedenen Regionen Ostfrieslands tätigen Untersuchungsteams übergeben werden.

 

Auslöser für das Projekt waren die Ergebnisse der im Jahr 2021 von Carsten Heinecke im Auftrag der ÖNSOF und mit Förderung durch die Landkreise Aurich und Wittmund durchgeführten Untersuchungen im Naturschutzgebiet Ewiges Meer. Durch seine Untersuchungen konnte der Oldenburger Entomologe erstmalig die besondere Bedeutung ostfriesischer Hochmoore als Refugium für überregional vom Aussterben bedrohte Arten herausarbeiten. Das nun mit ehrenamtlicher Unterstützung daran anknüpfende Projekt hat sich zunächst für die nächsten drei Jahre die Untersuchung weiterer ostfriesischer Moorgebiete vorgenommen. Dabei sollen weitere Refugien für die Arten identifiziert und Grundlagen für Artenschutz- und Biotopverbundvorhaben gelegt werden.

 

Wenngleich die angehenden Entomologen überwiegend bereits erste Erfahrungen mit Nachtschmetterlingen sammeln konnten, sollte die nun mit Unterstützung von Carsten Heinecke durchgeführte Schulungsveranstaltung für fachkundigen Rat bei Aufbau und Einsatz der Ausrüstung sowie bei der Suche nach Eiern, Raupen oder Puppen der artenreichen Insektengruppe sorgen. Obwohl es bei der Exkursion mehr um Methodik und Herangehensweise an die Untersuchung ging, konnte der Biologe die TeilnehmerInnen bei der Begehung auch gleich mit mehreren Nachweisen stark gefährdeter bzw. vom Aussterben bedrohter Arten beeindrucken.

 

 

Unterstützt wird das Untersuchungsvorhaben auch durch die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund, die die erforderlichen Betretungsgenehmigungen der Schutzgebiete sowie die artenschutzrechtliche Genehmigung für das Anlocken und den zu Zwecken der Artbestimmung erforderlichen Fang erteilten. Die gewonnenen Daten werden den Naturschutzbehörden zur Verfügung gestellt.

 

Hintergrund

 

Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie eine einvernehmliche Abstimmung der Arbeitspläne. Der Sitz der Ökologischen Station befindet sich in Wiegboldsbur. Im Zuge der Arbeiten für die Gebietsbetreuung wurde der Förderantrag an die Niedersächsische Bingo Umweltstiftung ausgearbeitet und wird der Einsatz der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen zur Erfassung der Schmetterlingsfauna in den Betreuungsgebieten koordiniert.

 

Für Rückfragen:

 

Michael Steven, Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland, Tel.: 0172-5146633, E-Mail: Michael.Steven@NABU-Station-Ostfriesland.de

 

Meldung vom 30.07.2021