Ziegenbeweidung am Sprengplatz Zweiberge startet

Ökologische NABU-Station Ostfriesland bittet um Verständnis für Zaunschließung

Friedeburg / Horsten. – Erstmals wird in den nächsten Tagen der ehemalige Sprengplatz Zweiberge bei Horsten zur Biotoppflege mit Ziegen beweidet. Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) bittet um Verständnis dafür, dass während der jeweils für 10-14 Tage geplanten Weidegänge die für Spaziergänger in den Zaun eingebauten Klapptoren geschlossen bleiben müssen. Insgesamt sind drei Weidegänge in diesem Jahr geplant.

 

Die Pflegebeweidung des insgesamt etwa acht Hektar großen Biotopkomplexes auf dem Sprengplatz ist Bestandteil eines Gesamtkonzepts für die Pflege- und Entwicklung des an seltenen Tier- und Pflanzenarten reichen Geländes. Dieses war in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund sowie der GEW Wilhelmshaven als Betreiber des Wasserwerks Kleinhorsten und Eigentümerin der Flächen von der ÖNSOF entwickelt und die Umsetzung vorbereitet worden.

 

Mit Finanzierung über das vom NLWKN durchgeführte EU-LIFE-Projekt „Atlantische Sandlandschaften“ konnten in mehreren Schritten die notwendigen Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen durchgeführt werden, die unter anderem Gehölzbeseitigung und Baggerarbeiten beinhalteten. Auch der Bau eines festen und für Ziegen geeigneten Weidezauns war Bestandteil des Maßnahmenkonzepts. Nun hat der NLWKN als letzten Baustein die Pflegebeweidung beauftragt. Ausführen wird dies die Spolsener Moorschäferei mit einer aus verschiedenen Rassen bestehenden kleinen Ziegenherde sowie einigen Schafen.

 

„Ziel der Beweidung ist in erster Linie der Verbiss des Gehölzwiederaustriebs sowie das Abfressen der zahlreichen jungen Birken, Douglasien und Späten Traubenkirschen“, erläutert Michael Steven, Leiter der ÖNSOF. „Wir hoffen, dass die Ziegen ihrer Lieblingsbeschäftigung – nämlich das Fressen von Laub, Trieben und Rinde an den Gehölzen – ausgiebig nachkommen.“, so Michael Steven weiter. Ziegen hätten anders als alle anderen Weidetiere eine ausgeprägte Vorliebe für Gehölze, und diese wolle man sich für die Pflege nutzbar machen. Demnach werden die Ziegen nur für begrenzte Zeit die Hauptakteure auf dem ehemaligen Sprengplatz werden. Auf Dauer soll die Beweidung mit Schafen fortgesetzt werden.

 

Während der Beweidung müssen die Ziegen und Schafe vor Störungen durch Besucher und insbesondere den häufig mitgeführten Hunden geschützt werden. Daher werde der Schäfer die extra für Spaziergänger eingebauten Tore während der Weidezeiten zur Sicherstellung der Hütesicherheit verschließen. Vermieden werden soll auch, dass der Selbstschließmechanismus der Klapptore als schlechter Spaß oder mit Schädigungsabsicht außer Funktion gesetzt wird. Über die Notwendigkeit der Beweidung und einer zeitweisen Schließung hatte die ÖNSOF zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund im September letzten Jahres bei einer Informationsveranstaltung in Horsten informiert. Spaziergänger bittet die ÖNSOF um Unterstützung der jetzigen Pflege, indem sie die vorübergehende Schließung respektieren und Auffälligkeiten mitteilen (Tel. 0172-5146633, michael.steven@NABU-Station-Ostfriesland.de).

 

Hintergrund:

Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie die einvernehmliche Abstimmung der Arbeitspläne. Der Sitz der Ökologischen NABU-Station befindet sich in 26624 Südbrookmerland OT Wiegboldsbur.

 

Für Rückfragen:

 

Michael Steven, Leiter Ökologische NABU-Station Ostfriesland, Tel.: 0172-5146633, E-Mail: michael.steven@NABU-Station-Ostfriesland.de

 

 

 

Meldung vom 28.05.2020