NABU bittet um Hilfe bei Kreuzotter-Schutz – Beobachtungen am Bohlenweg im NSG Ewiges Meer werden auch 2020 fortgesetzt

Ökologische NABU-Station Ostfriesland: Spaziergänge für aufmerksame Suche nutzen

Eversmeer. – Die im Jahr 2019 mit großem Erfolg durchgeführte Mitmachaktion der Meldung von Kreuzotterbeobachtungen für Besucher des Bohlenweges im Naturschutzgebiet „Ewiges Meer“ wird 2020 fortgesetzt. Spaziergänger haben ab sofort wieder die Möglichkeit ihre Beobachtung der Reptilien in einem Meldebogen einzutragen und der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) zu melden. Neu ist auch ein Flyer, der über die scheuen Schlangen informiert.

 

„Wir sind sehr interessiert an allen Kreuzotterbeobachtungen, weil wir diese in die Weiterentwicklung des Artenschutzkonzeptes einfließen lassen“, betont Rewen Tölge, Stationsmitarbeiter der ÖNSOF. „Am Bohlenweg hat sich die Meldung durch Spaziergänger als eine sehr gute Methode erwiesen, um zusätzliche Daten über den Reptilien-Bestandes zu erhalten.“ Über die Zustimmung der Staatlichen Moorverwaltung zur Nutzung des Weges für die Bereitstellung von Meldebögen und Flyern freue sich die ÖNSOF.

 

Mit Hilfe des Meldebogens aus einem 2019 neu am Bohlenweg angebrachten Flyerkasten, konnten Beobachtungen von Schlangen durch Besucher direkt gemeldet werden. Die Mitmachaktion erfreute sich großer Beliebtheit. Mit über 200 auswertbaren Meldebögen gab es fast sieben Mal so viele Sichtungen der scheuen Reptilien als im Vorjahr 2018. Auch die Meldung per E-Mail und das Einschicken von Fotos der Tiere haben deutlich zugenommen. „Wir wissen, dass der Bohlenweg selbst ein ganz wesentliches Lebensraumelement des Kreuzotter-Bestandes ist“, erläutert der Stationsmitarbeiter. Die gemeldeten Beobachtungen lassen den Schluss zu, dass der inzwischen schon in der dritten Generation jeweils übereinander gebaute Bohlenweg als Überwinterungsquartier und in den Sommermonaten unter anderem als Rendezvousplatz und Tagesversteck regelmäßig genutzt wird.

„Aufmerksame und umsichtige Spaziergänger können die Kreuzottern mit etwas Glück beim lebenswichtigen Sonnenbad auf dem Weg beobachten.“, verrät RewenTölge.

 

Auffallend sei bei den Meldungen aber auch, dass es wenig Schlangenfeststellungen in dem Zeitraum gab, in dem die jungen Schlangen zur Welt kommen (Mitte Juli bis Mitte/Ende September). Dies spreche dafür, dass die Kreuzottern in dieser Zeit vom Bohlenweg abwandern. Wohin genau sollen nun weitere Untersuchungen durch die ÖNSOF zeigen. Durch die Ergebnisse der Besuchermeldungen und die zahlreichen Fotos aus dem Jahr 2019 lassen sich sogar einzelne Schlangen auf Grund ihres individuellen Musters wiedererkennen. Dies helfe dabei, die Individuenzahl sowie die Raumnutzung der Tiere am Bohlenweg genauer zu bestimmen.

 

„Von Bedeutung sind die gewonnenen Erkenntnisse auch für die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Wittmund“, sagt Regina Kuklok-Grimm. Dies zeige, dass man bei der geplanten Erneuerung des auch bei Touristen sehr beliebten Rundweges mit Bedacht und Rücksicht auf die Reptilien vorgehen müsse. Mit der für den Bohlenweg zuständigen Moorverwaltung gibt es einen Austausch über die Ergebnisse.

 

Begeistert von den Ergebnissen aus dem letzten Jahr ruft die ÖNSOF nun erneut mit einem Flyer und dem Meldebogen zur Kreuzotter-Beobachtung am Bohlenweg des Ewigen Meers auf. Erfolgreiche Beobachtungen und Fotos können gerne direkt per E-Mail an rewen.toelge@NABU-Station-Ostfriesland.de geschickt werden.

 

 

 

Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie die einvernehmliche Abstimmung der Arbeitspläne. Der Sitz der Ökologischen Station befindet sich in 26624 Südbrookmerland OT Wiegboldsbur.

 

Für Rückfragen:

 

Rewen Tölge, Mitarbeiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland, Tel.: 0151/19601208, E-Mail: rewen.toelge@NABU-Station-Ostfriesland.de

 

 

 

Meldung vom 30.04.2020