Platz für lichtbedürftige Moorarten

Birken und Traubenkirschen mussten im NSG Schwarzes Meer weichen

Zur Verbesserung der Lebensbedingungen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten hat die Ökologische NABU-Station Ostfriesland die Durchführung von Biotoppflegearbeiten am Rande eines Kleinmoores im Naturschutzgebiet Schwarzes Meer beim Friedeburger Ortsteil Marx beauftragt. Die Arbeiten wurden mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund abgestimmt

 

Bei Bestandserfassungen in den letzten Jahren hatte sich gezeigt, dass sich das Kleinmoor im Naturschutzgebiet aufgrund der starken Entwicklung von Gehölzen nicht mehr in einem guten Zustand befindet. Frühere Entwässerungsmaßnahmen im Kleinmoor und die Aufgabe der früheren Beweidung der Moorrandbereiche hatten zu einem Aufkommen von Birken und Weiden geführt. „In jüngerer Zeit ist auch die Späte Traubenkrische massiv eingewandert.“ bedauert Michael Steven, Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland. Es handele sich dabei um eine nach Europa eingeschleppte Art, die nun wegen ihrer massiven Ausbreitung heimische Lebensräume negativ verändere. Die Gehölze würden die früheren Entwässerungsmaßnahmen noch verschlimmern, weil sie dem Moor viel Wasser entzögen. Die typischen Moorpflanzenarten wie die Rosmarinheide, die Moosbeere und das Scheidige Wollgras hätten daher immer größere Probleme bekommen.

 

Die nun begonnenen Biotoppflegearbeiten sollen erst der Anfang zur Stärkung der besonderen Lebensräume des auch als FFH-Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz NATURA 2000 gehörenden Naturschutzgebietes sein. In enger Zusammenarbeit zwischen der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund und der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland seien auf der Grundlage eines ausgearbeiteten Konzeptes weitere Schritte vorgesehen, wie der Leiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises, Finn Ahrens mitteilte.  „Auch die bereits im Jahr 2017 zusammen mit der Spolsener Moorschäferei erprobte Beweidung mit Ziegen wollen wir fortsetzen, um den Wiederaustrieb der Gehölzbestände in Grenzen zu halten.“

 

Die Planungen und Maßnahmen gehen aus der bereits 2016 begonnenen Förderung des NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station für die Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten durch das Landes Niedersachsen hervor. Die jetzt beauftragten Gehölzarbeiten können ebenfalls aus einem der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland zur Verfügung stehenden Maßnahmenbudget finanziert werden. Grundlage der Förderung ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem NABU Niedersachsen und den Landkreisen Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden. Die Arbeitspläne der Ökologischen Station werden einvernehmlich abgestimmt.