Das im Naturraum „Ostfriesische Seemarsch und Inseln“ gelegene Gebiet umfasst landwirt-schaftlich genutzte, weitgehend
offene und gehölzfreie sowie nur sehr dünn besiedelte Marschflächen. Es grenzt im Norden - nur vom Hauptdeich getrennt - unmittelbar an den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, der sich in
Teilbereichen mit einem Saum aus Sommerpoldern dem Hauptdeich anschließt. Insgesamt zieht sich das Vogelschutzgebiet V 63 streifenartig entlang des Hauptdeiches von Norddeich im Westen bis
Neuharlingersiel im Osten. Die junge Marsch der deichnahen Zone wird überwiegend als Ackerland genutzt. Wintergetreide und Winterraps überwiegen in der Palette der Anbaufrüchte.
Entwässerungs-gräben zur Parzellenentwässerung und breite Vorfluter mit ihren Röhrichtsäumen strukturier-en das Landschaftsbild. Die in der Regel weiter von der Deichlinie entfernt liegenden
älteren Marschenböden sind Standorte für Grünland verschiedener Ausprägungen. Weitere charakteristische und markante Bestandteile sind die Grüppensysteme auf den Flächen und das schilfbewachsene
Grabennetz sowie verschieden große Marschgewässer, naturnahe Stillgewässer und ehemalige Kleientnahmestellen. Das Gebiet stellt sich als großflächig offener, größtenteils störungsarmer Raum
dar.
Das Gebiet V 63 "Ostfriesische Seemarsch zwischen Norden und Esens" ist einer der landesweit wichtigsten Brutplätze für die Wiesenweihe, den Schilfrohrsänger und das Blaukehlchen. Es hat im
Zusammenhang mit den Flächen des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer eine zentrale Bedeutung als Gast- und Rastvogellebensraum für die Weißwangengans, den Goldregenpfeifer, den Großen
Brachvogel sowie die Lach- und Sturmmöwe.
In der Schutzgebiets-Verordnung wurden unter anderem die folgenden Ziele formuliert, die Orientierung und Aufgabenstellung für die Unterstützung des Gebietsmanagements
sind:
Konfliktpotential
resultiert - wie auch in den anderen Marschgebieten – aus dem starken Aufkommen Nordischer Gastvögel (hier insbesondere Nonnengans), deren Schäden an den landwirtschaftlichen Kulturen regelmäßig
zu Ärger führen.