Moor-Aktionswoche ein Erfolg

31 TeilnehmerInnen und über 350 h Naturschutzarbeit im Osteregelser Moor und im Brockzeteler Moor

 

Aurich/Wiegboldsbur. – Am vergangenen Samstag endete die erste vom NABU Aurich und der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) durchgeführten Moor-Aktionswoche. Auch am letzten Tag fanden sich noch zwölf TeilnehmerInnen ein, die im Naturschutzgebiet Brockzeteler Moor Lebensräume für Kreuzottern, Moorfrösche und seltene Schmetterlingsarten herrichteten. Insgesamt zählte die die Woche koordinierende ÖNSOF 31 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die an sechs Einsatztagen zwischen dem 15.1. und 22.1. über 350 Stunden für den Natur- und Klimaschutz arbeiteten.

 

Unter dem Motto „Cornelius nicht allein lassen“ war der Aufruf zur Mithilfe öffentlich beworben worden. Denn der gebürtige Auricher Cornelius Dellwisch hatte mit seinem Angebot, eine Woche seines Jahresurlaubs für die Durchführung von Naturschutzarbeiten im Moor zu opfern, den Anstoß gegeben. Und tatsächlich bekam der inzwischen in Karlsruhe lebende Wasserbauingenieur an jedem seiner Einsatztage tatkräftige Unterstützung. Von der Resonanz ist Michael Steven, Leiter der ÖNSOF und Organisator der Moor-Aktionswoche, begeistert: „Die Woche ist zu einer tollen Gemeinschaftsaktion geworden. Beteiligt haben sich Akteure aus verschiedenen NABU-Gruppen, aus der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Aurich, der ÖNSOF sowie engagierte NaturfreundInnen aus ganz Ostfriesland.“ Darunter seien auch zahlreiche Personen gewesen, die sich erstmals bei praktischen Naturschutzeinsätzen des NABU engagierten. Einige HelferInnen seien gar jeden Tag zum Einsatz ins Moor gekommen, so dass sie auf fast 40 dafür eingesetzte Stunden kamen, so Michael Steven.

 

Zufrieden ist Michael Steven auch mit dem Ergebnis der Moor-Aktionswoche. Drei Moorfrosch-Laichgewässer wurden von Gehölzen freigestellt, so dass sich diese wieder als Kinderstuben für die typischen Amphibien der Moore sowie als Vermehrungsgewässer für Moorlibellen eignen. In weiteren Bereichen des Osteregelser Moores sowie des Brockzeteler Moores wurden Gehölze zurückgeschnitten, um damit den Lebensraum für die in beiden Gebieten noch vorkommenden Kreuzottern zu erweitern. Wie bei den meisten Arten der Moore bedarf es lichter Bereiche, damit sich die inzwischen selten gewordenen Schlangen vermehren können. Denn neben den Plätzen für das obligatorische Sonnenbad benötigen auch die wichtigsten Nahrungstiere der Kreuzottern – Moorfrösche und Waldeidechsen - lichte Verhältnisse. Aus dem angefallenen Material wurden Verstecke und potentielle Überwinterungsquartiere für das Reptil gebaut. Neben dem Artenschutzaspekt betont der NABU aber auch die Bedeutung der Arbeiten für den Klimaschutz. Weniger Bäume und Sträucher im Moor bedeutet weniger Wasserentzug durch Verdunstungseffekte und in der Folge eine deutlich reduzierte Zersetzung der in torfhaltigen Böden gespeicherten organischen Substanzen. Damit einher geht eine verminderte C02-Freisetzung.

 

Hintergrund

 

Die Ökologische NABU-Station Ostfriesland (ÖNSOF) unterstützt die Unteren Naturschutzbehörden der Landkreise Aurich und Wittmund sowie der Stadt Emden bei Aufgaben der Vor-Ort-Gebietsbetreuung von Schutzgebieten. Für diese Arbeit wird der NABU Niedersachsen als Träger der Ökologischen Station durch das Land Niedersachsen gefördert. Grundlage der Förderung ist seit dem Jahr 2018 eine Kooperationsvereinbarung mit den Landkreisen bzw. der Stadt Emden sowie eine einvernehmliche Abstimmung der Arbeitspläne. Der Sitz der Ökologischen Station befindet sich in Wiegboldsbur. 

 

Für Rückfragen:

 

Michael Steven, Leiter der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland, Tel.: 0172-5146633, E-Mail: Michael.Steven@NABU-Station-Ostfriesland.de

 

Meldung vom 24.01.2022