Seltene Hummelarten schützen

Bestandserfassungen und Verbesserung Blütenangebot

Hummeln kennen viele aus ihrem Garten. Erd-, Acker-, Stein-, Wiesen-, Garten- und Baumhummel gehören dagegen zu den häufigen, fast überall noch anzutreffenden Arten. Doch wird man dort in der Regel die heute seltenen Arten vergeblich versuchen. Die Bestände der meisten in Niedersachsen heimischen Arten sind drastisch zurück gegangen. Von den seltenen Arten kann man sich auch nur noch bei vieren Hoffnung machen. Am ehesten kann man Moos- und Heidehummel noch antreffen, wenn man auf blütenreiche Feuchtwiesen oder große Rotkleebestände trifft. Auch die Sandhummel und die Grashummel könnten nicht Ostfriesland noch auftauchen, wenngleich auch von diesen Arten die letzten Nachweise Jahre her sind.

Mit den Blühmischungen aus dem Handel oder Wildäckern wird man all diesen Arten leider nicht gerecht. Im Zusammenhang mit Schutzmaßnahmen für die seltenen Lebensraumtypen der Feuchtwiesen und der Moore gibt es aber Chancen, den Arten eine Zukunftsperspektive zu geben.

Zu Beginn müssen dafür aber bessere Kenntnisse über die aktuelle Verbreitung der Arten gewonnen werden. Ausgehend von dem durch Bingo geförderten Hummelprojekt des NABU Niedersachsen fand sich eine kleine Schar Hummelfreunde zusammen, die sich die Suche nach den seltenen Arten vorgenommen hat. Bestimmungsübungen und eine gemeinsame Exkursion legten erste Grundlagen. In Bereichen mit Vorkommen der Mooshummel und der Heidehummel werden nun erste Vorbereitungen getroffen für die Anlage und Pflege blütenreicher Wegeseitenstreifen, die Anlage von Rotkleewiesen und die Entwicklung von blütenreichen Feuchtwiesen. Paradoxerweise scheint es den seltenen, oft erst später im Jahr erscheinenden Hummelarten leichter zu fallen zu überleben, wenn es die häufigen, in der Regel sehr früh im Jahr erscheinenden Arten schlechter geht: Erdhummeln bekommen bei einem reichen Blütenangebot bei Frühblühern und blühenden Gehölzen (z.B. Weiden) einen Entwicklungsvorsprung und machen es den Arten dann durch Konkurrenz schwerer, genug Nektar und Pollen für die Brut heranzuschaffen.

 

Wer bei der Kartierung der seltenen Hummelarten helfen möchte, ist herzlich eingeladen sich zu melden. Gerne beraten wir auch, wenn jemand ein Stück Land in eine für seltene Hummelarten attraktive Wiesenfläche oder Weide verwandeln will.