Dem Kleinmoor am Schwarzen Meer wird Luft verschafft

Beseitigung von Birken kommt lichtbedürftigen Moor-Spezialisten zu Gute

15.11.2016

Im Auftrag des Landkreises Wittmund und der Ökologischen Station des Naturschutzbundes (Nabu) in Ostfriesland haben in den vergangenen Tagen die Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet „Schwarzes Meer“ begonnen. Mitarbeiter der Schäferei Spolsener Moor schneiden in dem an der Grenze zum Landkreis Friesland gelegenen Gebiet den Gehölzaufwuchs zurück, der dort die Lebensräume lichtbedürftiger seltener Pflanzen- und Tierarten überwachsen hatte.

 

Der NABU hatte im Rahmen eines mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund verabredeten Arbeitsplanes während des Sommerhalbjahres bereits Untersuchungen durchgeführt, um den Zustand der Bestände gefährdeter Arten in dem überwiegend im Eigentum des NABU stehenden Naturschutzgebietes unter die Lupe zu nehmen. Dabei ergab sich für eine Reihe von Arten Handlungsbedarf: In einem Kleinmoor des Gebietes waren Birken und Faulbaumbüsche aufgekommen, die den dort vorkommenden typischen Hochmoorarten Rosmarinheide, Moosbeere und Scheidiges Wollgras das Licht nehmen und zur Austrocknung des Moores führen. Auch andere Standorte seltener Gewächse wie der Mondraute und dem Teufelsabbiss waren über die Jahre in den Schatten zu groß gewordener Gebüsche und Birken geraten.

 

Beseitigt werden sollen auch die in mehreren Teilbereichen eingewanderten Bäume der Späten Traubenkirsche, einer aus Nordamerika stammenden und sich explosionsartig verbreitenden

Gehölzart. Damit diese nicht wieder neu Fuß fassen können, soll die seit Jahren erfolgende Pflegebeweidung mit den Schafen und Ziegen der Moorschäferei ab dem Jahr 2017 ausgeweitet werden, denn den Weidetieren schmecken die Triebe der Späten Traubenkirsche besonders gut.

 

Am 3. Dezember hat der NABU zu einer Naturschutzaktion am Schwarzen Meer eingeladen, bei der viele helfende Hände benötigt werden. Unter dem Motto „Fit durch Naturschutz“ sollen die Pflegearbeiten der Moorschäferei unterstützt werden. Helfer werden gebeten, sich bei Michael Steven von der Ökologischen Station des NABU (0172-5146633) anzumelden. Dies ist notwendig, weil es für alle Teilnehmer zu Mittag einen warmen Eintopf geben soll. Finanziert werden die Arbeiten teils durch die dem Landkreis Wittmund zur Verfügung stehenden Fördermittel, teils über auch aus dem aus Landesfördermitteln stammendem Budget der Ökologischen Station des NABU für praktische Naturschutzmaßnahmen. Enden werden die nach und nach erfolgenden Pflegearbeiten voraussichtlich Ende Februar. Für Rückfragen steht bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Wittmund die Biologin Regina Kuklok-Grimm zur Verfügung (Tel. 04462-861299).