Wiesenvögel unter Druck

Zu geringer Bruterfolg bei Uferschnepfe & Co

5.2.2017

Die bisherigen Bemühungen für den Wiesenvogelschutz reichen offensichtlich noch nicht aus: Rückläufige Bestände in vielen Teilgebieten der Vogelschutzgebiete V04 Krummhörn und V09 Ostfriesische Meere geben Anlass zur Sorge.

 

Insbesondere in der Krummhörn zeigten Bestandserfassungen der Ökologischen NABU-Station Ostfriesland in 2016, dass in wichtigen Brutgebieten bei Freepsum und Groß Midlum nur noch 30% der noch 2009 kartierten Uferschnepfen- und Kiebitzbrutpaare vorhanden waren. Mit Grundstückseigentümern, Landwirten, Jagdrevierinhabern, Naturschutzverbänden, Landschaftswarten und dem Landkreis Aurich sollen im Jahr 2017 daher ein Konzept und geeignete Maßnahmen abgestimmt sowie erste Verbesserungen umgesetzt werden.

 

Etwas besser, aber ebenfalls Besorgnis erregend sind die 2016 zuletzt festgestellten Bestandsveränderungen im Vogelschutzgebiet Ostfriesische Meere zu werten. Während die Bestände bei Kiebitz, Rotschenkel und Großer Brachvogel die Bestände auf dem Niveau der letzten Jahre halbwegs stabil blieben, sinkt der Bestand der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Uferschepfe (Rote Liste 1) weiter ab. Nur zwei Teilgebiete des 5928 ha großen Vogelschutzgebietes zeigen eine positive Tendenz, in allen anderen Teilgebieten ist der Trend negativ. Der positive Trend im Teilgebiet der Barsteder Meeden kann dabei unmittelbar als Erfolg des Zusammenwirkens einer Vielzahl von Schutzmaßnahmen zugesprochen werden. Lebensraum verbessernde Maßnahmen auf für den Naturschutz erworbenen Flächen und der Beseitigung von Beutegreifer anlockenden Strukturen durch den Landkreis Aurich tragen ebenso zum positiven Trend bei wie die intensive Bejagung von räuberischen Säugern durch die örtliche Jägerschaft und das unter anderem hier stattfindende Gelege- und Kükenschutzprojekt.